In dieser ersten "Ephebischen Novelle" von Steffen
Marciniak erwartet den Leser die Begegnung mit Prinz Hylas, erst in seiner
dryopischen Heimat, wo ihn der Göttersohn Herakles findet und ihn nach einem
blutigen Kampf mit dessen Vater, König Theiodamas, mit auf die legendäre Argonautenfahrt nimmt. Öffentlich als Waffenträger wird der
Jüngling ihm bald mehr, Freund, Gefährte, Geliebter. Schon nach kurzer Reise
zwingt eine plötzliche Windstille das vom Argonautenführer Iason geführte
Schiff auf der Fahrt nach Kolchis, zum "Goldenen Vlies" zu
unterbrechen und an der Küste Mysiens Rast einzulegen. Hylas geht von Bord und
will eine frische Wasserquelle ausfindig machen. Immer tiefer geht er in den
geheimnisvollen Wald. Da er zu lange fortbleibt und seltsame Dinge geschehen,
muss Herakles mit seinen Freunden nach ihm suchen.
Illustrationen: Reinhart Hevicke
Vorwort: Martin A. Völker
Aphaia Verlag Berlin, 2014
ISBN:
12,90 Euro
Stimmen
Den „Hylas“ las ich mit großer Freude an der eigenwilligen
Sprachform und dem schönen Thema. Viel griechische Mythologie wird verarbeitet
und gedeutet, aber man spürt, dass da ein innerer Bezug besteht und es kein
modisches Klappern mit antiken Sandalen ist.
Michael Speier, Schriftsteller
Der Halbgott Herakles verliebt sich in den zarten wie
schönen Tyrannensohn Hylas, der während der Argonautenfahrt beim Wasserholen
von der liebeswütigen Nymphe Dryope geraubt wird, womit sich ewig brennende
Sehnsucht in die Brust des suchenden Freundes senkt. Steffen Marciniak erzählt
diese zwischen den Göttern, Elementen und Geschlechtern taumelnde Liebe ohne
jede süßliche Anakreontik. Seine Novelle ist voller Schlachtengeräusch und
Gefühlsschauer, seine Sprache fein verästelt und doch immer kraftvoll. Der
Mythos lebt.
Martin A. Völker, Schriftsteller
In poetisch klangvollendeter Sprache erweckt der Autor die
Mythologie Griechenlands erneut zum Leben und reichert sie mit ganz eigenen
Blickwinkeln an, welche die eigene Gedankenwelt, um bisher unbeachtete
Möglichkeiten erweitern. Empfehlenswert, wenn man nicht scheu ist, eine
bekannte Welt mit neu geöffneten Augen zu sehen.
Alexander Günther, Schriftsteller
Ich gebe zu das ich zu Beginn skeptisch war. Es ist oftmals
heikel, wenn Autoren von heute sich an die ganz alten Sachen trauen. Wenn dann
der Anspruch besteht das Werk sprachlich ebenfalls dieser alten Epoche
anzugleichen, ist es ein Spiel mit dem Feuer. Hier ist dies total gelungen. Ich
bin fasziniert und freue mich auf weitere Bände. Unabhängig vom Inhalt möchte
ich hier die Ausstattung loben, wunderschön! Insgesamt wirklich ganz, ganz toll
und nur zu empfehlen. Ich hebe beide Daumen hoch und ziehe meinen Hut für
dieses Können!
Matthias Bünemann, Schriftsteller
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